Wenn wir in der Schwitzhütte sind und der Eingang geschlossen wird, gibt es in der Hütte keinerlei Licht außer dem roten Glühen der heißen Steine. Der Duft des heiligen Rauches erfüllt die Luft. 

Wir haben eine andere Welt betreten, die unsere körperliche Welt übersteigt. Wenn Wasser auf die Steine gegossen wird, reinigt uns die Hitze nicht nur äußerlich; sie reicht tief in unsere Herzen hinein. 

Wir wissen, dass wir die quälende Hitze ertragen müssen, wenn wir geläutert werden wollen. Und so können wir am Ende der Zeremonie die Schwitzhütte als neue Menschen verlassen, die das Licht der Weisheit unseres spirituellen Erbes geschaut haben. Wir sind wieder fähig, unsere Alltagsarbeit aufzunehmen, im erneuten Bewußtsein unseres Platzes auf der Erde und der Verpflichtung, gemäß unserer heiligen Überlieferung auf ihr zu leben.

In der Schwitzhütte treffen die 4 Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft aufeinander. Sie helfen uns bei der Reinigung. So kommen wir in die Ruhe, dann stellt sich die Klarheit ein und das bringt uns wieder ganz zu unserem Selbst, in unsere eigene Kraft. In den meist 4 Runden, die wir in der Gebärmutter von Mutter Erde verbringen, im Dunklen mit den glühenden Steinen beten, bitten und danken wir. Die Einswerdung mit dem großen Geist sowie mit den Ahnen, Krafttieren und Spirits wird durch den rituellen Rahmen erleichtert. Die Schwitzhütte hat nichts mit einer Sauna gemeinsam wie sie heute praktiziert wird. Der rituelle Rahmen ist ernstzunehmen, was nicht bedeutet, dass es keinen Spaß gibt. Schwitzhütten wurden und werden in allen Teilen der Welt auf ihre spezielle Art und Weise gelebt.